Tag 117, Elista, Russland, 15. Juni

Sehr starker Regen erschwerte die Ausfahrt aus Astrachan. Wieder mal eine Unterbodenwäsche. Der Regen ließ dann nach, aber nicht der Ehrgeiz der Uniformierten. Zeige meinen Pass und erstmals sieht sich einer dieser Typen meine Migrationskarte genauer an: Ich habe da education (Englisch) und rabota (Russisch) unterstrichen. Was ich arbeite. Teacher. Dachte jetzt geht es um diesen Fake, legte mir meine Erklärung zurecht, dass ich in Sibirien Manager privat geschult hätte. Aber darum ging es gar nicht. Ich hatte in meinem Pass noch meine letzte Meldekarte zu liegen, die stammte vom 9. Juni – aus Wolgograd. Danach wurde mir der Schein nicht mehr ausgestellt. In 2 von 3 Unterkünften wollten die nicht mal meinen Pass sehen.
Mir wurde klargemacht, dass heute der 15. sei, wo sind meine anderen Meldekarten? Ich holte meine Riesensammlung an Rechnungen und Meldekarten aus dem Koffer. Wurde ins Polizeiauto eingeladen. Gleich 3 kümmern sich um mich.

Einstieg

Ich fuhr meine niedrigen Russischkenntnisse weiter runter, redete auf Englisch und Deutsch. Der Vogel sprach von Protokoll und Straf, Straf, Straf. Und von Dollar und Euro. Ich: Habe nur Rubel. Dann erklärte ich ihm in meinem Medium-Russisch, dass mir nicht alle Hotels eine Karte austellen und auch kleine Hotels kein Internet hätten. Außerdem sei ich auf dem Nachhauseweg. Er Hatte nur auf einem A-4-Blatt Ri geschrieben, gab der Wegelagerer auf. Konnte die Endlosigkeit der Steppe genießen:

Jedes Dorf hat Internet.
Salzseen
Sanddünen
Die wundern sich

Mal wieder sehr einsam

Wer kennt Elista? Ich bisher nicht. Hauptstadt der Republik Kalmückien. Und hier hatte ich noch keinen Stress mit Mücken! Sorry, kleiner schlechter Scherz.
Kann sein, dass ich das schon einmal auf die Seite gestellt habe, aber links auf der Karte ist mein derzeitiger Aufenthaltsort zu sehen. Er ist der einzige, wo die kalmükische Sprache in Europa gesprochen wird. Eine mongolische Sprache! Habe aber noch keine mir unbekannten Schriftzeichen gesehen. Und die Stadt ist Zentrum des Buddhismus:

Ein Schachgroßmeister kommt auch von hier.