Tag 180, Jerewan, Armenien

Armenien verbinde ich immer mit dem Völkermord von 1915. Bin beute zu Fuß die knapp 4km den Berg hoch zur Gedenkstätte daran. War bei über 30 Grad und Sonne pur nicht leicht. Der Weg:

Weinbrand-Fabrik
Da oben ist mein Ziel.
Hatte zuerst keine Erklärung.
Aber sah dann-es war eine Fußballmannschaft. Konnte nur Ararat Jerewan sein.
!973 bewannen sie das Double in der Sowjetunion.
Im Vorläufer der CL schafften sie es bis ins Viertelfinale, bei Bayern war Schluss: 0:2 und 1:0. Knapp.
Kleine Fallen.
Da muss ich hoch.
Gab aber viele Trinkmöglichkeiten.
Das Satdion.
Den Ararat in der Türkei war heute gut zu sehen – 40km.
In den 70er Jahren protestierte der türkische Außenminister in Moskau dagegen, dass Armenien den Ararat als sein Symbol nutzt. Schließlich läge der Berg in der Türkei und nicht in Armenien. Der sowjetische Außenminister Gromyko antwortete: „Auf der türkischen Flagge ist der Mond abgebildet und der liegt bekanntlich auch nicht in der Türkei.“
Das ewige Feuer.
Im Hintergrund zu sehen, davor der gespaltene Obelisk.
Diese Gedenkstätte hat eine sehr interessante Geschichte: Am 24. Aprril 1965 (50.Jahrestag des Beginns des Massenmordes) geschah in Jerewan was Ungeheuerliches: Es gab eine Massendemonstration und es wurde gefordert, eine Gedenkstätte zu bauen. Und Moskau lenkte ein! Die Russen erlaubten den Armeniern das zu bauen.
Bilder von 1965.
Entwurf.
Das Museum war beeindruckend und erschreckend! Neuer und daher auch abwechslungsreicher. Einiges an Multimedia.
Der hat auch seinen Senf dazu gegeben.
Die Warnungen halfen nichts. Im 1.WK war das Osmanische Reich Bündnispartner Deutschlands. Also unternahm man nichts. Man sah weg. Beschämend! Gut 10 Jahre zuvor hatte sich Deutschland den 1. Völkermord im 20 Jh. in Süd-West-Afrika geleistet.
Mit Parallelen, in Afrika und in der Türkei wurden Menschen in die Wüste getrieben, Libanon und Syrien. Nicht nur das. Gekreuzigt, lebending eingegraben. Es gab Spiele, bei denen man Armenier vom Pferd auf im Boden steckenden Speere warf.
Syrien und Libanon haben vor über 100 Jahren Menschen in Not aufgenommen. Zehntausende Waisen brauchten Hilfe. Und es wurde geholfen.
Das Kind lebte 2 Jahre in der Wüste, unter wilden Tieren.
Von diesen 3 Familien übelebten 6 Menschen den Genozid.
Und ich fand eine „alte“ Bekannte wieder:Hedwig Büll , die mir schon in Haapsalu begegnete: Tag 32 meiner Tour.
Nicht nur hier wird an sie erinnert.
Draußen ist ein Park mit Nadelbäumen, die Geschenke aus aller Welt sind:
Der Enkel des damaligen US-Botschafters im Osmanischen Reich.
Polens Präsident Tusk
Aus Deutschland fand ich das.
Nach dem mühseligen Aufstieg hatte ich keine Lust auf Fußmarsch zurück. Also Taxi. Fand einen netten Biergarten, mit interessanter
Dach-Baum-Konstruktion.
Jazzmusik mit orientalischem Blasinstrument
Dazu wurde getanzt:
Straßenmusiker
Straßenmaler
Bin dann wieder an den Fontänen vorbei: